Erzählungen

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Kalendergeschichten

Aus meinem Leben: Dichtung und Torheit (Einzelkapitel sind passwortgeschützt)

Erzählen ist eines der Urbedürfnisse im Leben. Wenn man heimkam, dann wollte man (vielleicht auch musste man) erzählen, wo man war, wen man getroffen hatte, was man gemacht hatte, warum es zum Streit kam usw.
Etwas anderes ist es, seine Erlebnisse oder erfundenen Geschichten zu Papier zu bringen und mehr noch, sie für andere zu veröffentlichen.
Ich kann auch davon ein Lied singen. Als Sohn Nummer fünf war ich nicht der erste, der erzählen durfte; und das meiste war auch für die anderen gar nicht interessant Das ist schon eine wesentliche Frage: Was ist auch für andere interessant? In meinem Leben habe ich schon viel geschrieben, kaum zu Ende gebracht, und noch weniger, anderen zugänglich gemacht.

Als so Zwanzigjähriger schrieb ich meinen ersten “Roman” über mein Leben, sozusagen meine ersten Memoiren – später stieß ich auf den irischen Autoren James Joyce und fühlte mich stark an seine Novelle “The Portrait of the Artist as a Young Man” erinnert. Nun, ich verbrannte mein Manuskript. In Erinnerung blieb mir nur ein Erle bnis aus meiner frühen Ministrantenzeit, als ich einen Teil des Stammes unseres Zwetschgenbaumes vor dem Hauseingang entrindete, damit der Stamm schön glatt wurde und schöner aussah. und während ich das Messer ansetzte, betete ich das lateinische Confiteor herunter, das man ja als Ministrant zu lernen hatte: “Confiteor Deo omnipotenti, beatae Mariae semper Virgini, beato Michaeli Archangelo, beato Ioanni Baptistae,… ” (“Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, der seligen, allzeit reinen Jungfrau Maria, dem heiligen Erzengel Michael, dem heiligen Johannes dem Täufer,…”)

Die Zeit meines Englandaufenthaltes habe ich in Art Tagebuchaufzeichnungen und Briefen festgehalten. Und diese längst verschollenen Manuskripte wurden von meiner Tochter bei Umräumarbeiten wiedergefunden. Jetzt hätte ich Zeit und könnte daraus einen Roman über das Jahr 1970 schreiben, so lange ist das schon her.

Ein anderer Ordner mit ca 100 DIN A4 Seiten lagert irgendwo im Speicher, als ich die Zeit nach meiner Trennung von meiner damaligen Frau literaturtherapeutisch und tagebuchgenau festhielt. Ich habe es seitdem nicht mehr gelesen. Sollte mir mal langweilig sein, könnte ich einen “Bestseller” schreiben.

Auf meiner Computerfestplatte ist auch der Beginn meiner Autobiographie abgespeichert und wartet darauf, vervollständigt zu werden. Mein Lebenswerk ist zwar nicht wichtig, aber meine Kinder hätten vielleicht viel Spaß daran, etwas mehr über mein Leben zu erfahren. Wahrscheinlich würden sie aber über das Meiste den Kopf schütteln.

Das Einzige, was ich zu Ende gebracht habe, sind 5 sogenannte Adventkalendergeschichten, d.h. ich habe für meine Enkel zur Adventszeit 5 Jahre lang immer Geschichten geschrieben und die einzelnen Kapitel – jeweils 24, wie bei einem Adventskalender- Tag für Tag per e-mail versandt. Die Themen hatten dabei aber nicht immer mit Weihnachten oder Advent zu tun:

Ich stelle mir öfters die Frage, ob ich nicht in Buchform erzählen soll. Aber bis jetzt ist es noch so, dass ich weiß, wieviel Zeit und Aufmerksamkeit das von mir verlangen würde. Man kann Romane nicht so nebenbei schreiben, wie vielleicht einen Liedtext, das verlangt volle Konzentration, und da dürfte mich niemand stören. Das würde mein Leben – und das Leben meiner Lieben um mich – total verändern, und das ist es mir augenblicklich noch nicht wert.